Antidepressiva nicht absetzen!


Nach mehren depressiven Schüben
Antidepressiva nicht absetzen!
Africa Studio/Shutterstock.com

Gut, wenn es depressiven Patient*innen unter der Behandlung mit Antidepressiva wieder besser geht. Bleiben sie stabil, stellt sich die Frage, ob man das Medikament vielleicht wieder absetzen kann. Doch in vielen Fällen ist das gar keine gute Idee.

Stimmungsaufheller mit Nebenwirkungen

Je nach Wirkstoff hellen Antidepressiva die Stimmung auf, beruhigen oder lösen Ängste. Im besten Fall führt die Einnahme dazu, dass es den Betroffenen wieder so gut geht wie vor der Depression. Bleibt dieser gute Zustand stabil, möchten viele Patient*innen die Tabletten lieber wieder absetzen. Nicht nur, weil Antidepressiva oft zu Unruhe, Müdigkeit oder Gewichtszunahme führen. Vielen Patient*innen behagt auch der Gedanke nicht, langfristig aufs Gehirn wirkende Substanzen einzunehmen.

Nach einer ersten, erfolgreich behandelten depressiven Phase ist das vorsichtige Absetzen unter ärztlicher Begleitung in der Regel kein Problem. Ob man einen Absetzversuch auch nach wiederholten depressiven Schüben wagen kann, haben nun britische Ärzt*innen an 478 Betroffenen untersucht.

Absetzen verdoppelt Rückfallrisiko

Alle Betroffenen hatten schon drei oder mehr depressive Phasen hinter sich und wurden seit zwei Jahren mit einem Antidepressivum behandelt. Alle fühlten sich inzwischen wohl, waren bereit für einen Absetzversuch und einverstanden, an einer Studie teilzunehmen. Darin bekam die Hälfte von ihnen weiterhin ihre gewohnte antidepressive Therapie. Die anderen erhielten Tabletten, die wie ihre vorher eingenommenen Antidepressiva aussahen - allerdings zunächst mit reduziertem und später ganz ohne Wirkstoff (Plazebo). Weder die behandelnden Ärzt*innen, noch die Patient*innen wussten, wer Antidepressiva einnahm und wer das Plazebo.

Ein Jahr lang wurden die Patient*innen nachbeobachtet. 39% der derjenigen, die weiter Antidepressiva einnahmen, hatten einen depressiven Rückfall. Unter den „Abgesetzten“ litten 56% an erneuten depressiven Beschwerden, vor allem in den ersten drei Monaten. Das Risiko für eine erneute depressive Phase war durch das Absetzen verdoppelt, errechneten die Forscher*innen. Dieses Ergebnis bestätigt, dass Patient*innen mit mehreren depressiven Episoden ohne ihre antidepressiven Medikamente meist schnell wieder einen Rückfall erleiden. Das britische Forscherteam empfiehlt deshalb, bei drei oder mehr depressiven Episoden die antidepressive Therapie das ganze Leben lang beizubehalten.

Quelle: SpringerMedizin

Partnerapotheken

Haus-Apotheke
Landsberger Allee 117
10407 Berlin

Vita-Apotheke
Schivelbeiner Str. 33
10439 Berlin

News

Zu viel Bildschirm schadet den Augen
Zu viel Bildschirm schadet den Augen

Bei Erwachsenen und Kindern

Die Zeit, die Erwachsene und Kinder vor Bildschirmen verbringen, nimmt stetig zu. Ob Erwachsene, Jugendliche oder gar Kleinkinder -  Spiele und andere Unterhaltungsprogramme gibt es für jedes Alter. Doch was bedeutet das für die Augengesundheit?   mehr

Alle 3 Monate zum Augencheck
Alle 3 Monate zum Augencheck

Schwangere mit Diabetes

Werdende Mütter mit Diabetes sollten sich regelmäßig die Augen kontrollieren lassen. Denn bei ihnen können während der Schwangerschaft Netzhautschäden auftreten – die im schlimmsten Fall sogar zu einer Erblindung führen.   mehr

Zurückhalten gefährdet Blasengesundheit
Zurückhalten gefährdet Blasengesundheit

Verdreckte Schultoiletten

Jüngere Kinder leiden häufig unter Blasen- oder Harnröhrenerkrankungen. Womöglich liegt das mit daran, dass die Toiletten in vielen Schulen so schäbig sind.   mehr

Trocken bleiben mit Baclofen
Trocken bleiben mit Baclofen

Weniger Rückfälle bei Alkoholsucht

Seit 2008 gibt es Hinweise darauf, dass der Wirkstoff Baclofen alkoholkranken Menschen helfen könnte, abstinent zu bleiben. Die Cochrane Organisation hat diese Studien nun kritisch geprüft und die Ergebnisse zusammengeführt.   mehr

Altersgebrechlichkeit vorbeugen
Altersgebrechlichkeit vorbeugen

„Frailty“ als eigenes Krankheitsbild

Ein höheres Risiko für Krankheiten, ein höheres Risiko für Pflegebedürftigkeit – so lässt sich das Krankheitsbild „Frailty“ beschreiben. Gemeint ist im weitesten Sinne also die Altersgebrechlichkeit. Doch der lässt sich vorbeugen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Nibelungen-Apotheke
Inhaberin Christine Elsell
Telefon 030/5 50 91 95
Fax 030/5 50 91 96
E-Mail service@nibelungen-apotheke.de